Freitag, 3. Mai, 2024
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10’000 Solarmodule auf dem Pavillon des Novartis-Campus in Basel

Sonnenlicht lässt auf dem donutförmigen Pavillon des Novartis-Campus Texte und Animationen aufscheinen. Die Hightechhülle ist das Resultat einer Zusammenarbeit zwischen Michele de Lucchi, dem Architekten des kleinen Baus, und dem auf digitale Architektur und digitales Design spezialisierten Studio «iart». 

Die Fassade funktioniert wie eine Art Mantel, der aus insgesamt 10’000 an Schuppen erinnernden, mit total 30’000 LED bestückten Solarmodulen besteht. Die LED sind so in die Panels integriert, dass sie sowohl nach aussen Licht abgeben und als auch nach innen, das heisst die unter dem Mantel liegende Metallhülle beleuchten. Dabei wird das Licht vom Metall reflektiert, und dringt durch die halbtransparenten Solarmodulfassade wieder nach draussen. Dabei verbraucht die Fassade laut Studio «iart» nur so viel elektrische Energie, wie sie selbst erzeugt. 

Bei den Panels handelt es sich um organische Solarmodule auf Kohlenstoffbasis, die eigens für den kleinen Bau gefertigt worden sind. Sie können in verschiedenen Formen hergestellt werden, wie «iart» in einer Medienmitteilung schreib. Daneben sind sie biegsam, lichtdurchlässig und äusserst lichtempfindlich, sodass man sie auch an Stellen anbringen kann, die nicht optimal nach der Sonne ausgerichtet sind. Zudem enthielten sie weniger graue Energie als Silizium-Solarmodule, was sie auch bezüglich Nachhaltigkeit interessant mache, heisst es in der Medienmitteilung.

Fassade zurzeit nicht in Betrieb

Dank ihrer Anordnung kann der Strom, den die Solarmodule produzieren, von überall her gemessen werden: Gemäss der während der ersten Betriebsmonaten gesammelten Daten generiert die Fassade laut der «iart»-Medienmitteilung genügend Strom, um tagsüber, wenn die Ausstellung geöffnet ist, Texte anzuzeigen und bis zu zwei Stunden nach Sonnenuntergang Animationen aufscheinen zu lassen. Eine umfassende Analyse der Stromproduktion ist allerdings erst in einigen Monaten möglich, denn erst dann sollen genügend Daten vorhanden sein.

Bislang ist die Fassade jeweils während einer halben Stunde nach Sonnenuntergang bespielt worden. Allerdings ist sie laut Website des Novartis-Campus zurzeit aber nicht in Betrieb. Ursache ist eine technische Schwachstelle bei den Verbindungskabeln. Deswegen sei man leider gezwungen, die Fassade vorübergehend auszuschalten. (mai)

Den Novartis-Pavillon und den Novartis-Campus besuchen

Im Pavillon befindet sich mit «Wonders of Medecine» eine interaktive Ausstellung, die der Medizin gewidmet ist. Dabei geht es um Leben, Krankheiten, die Geschichte der Medizin und die Zukunft der Gesundheitsversorgung. Sie ist jeweils von Dienstag bis Sonntag, von 10 bis 18 Uhr geöffnet. Ergänzt wird sie von unterschiedlichsten Veranstaltungen.

Ein Besuch des Campus lohnt sich nicht nur wegen des Pavillons, sondern auch wegen der übrigen Bauten. Er ist ein regelrechtes Open-Air-Architekturmuseum und versammelt unter anderem Gebäude aus der Feder von von Sanaa, Rafael Moneo, Frank O. Gehry, Alvaro Siza, Eduardo Souto de Moura und Herzog & de Meuron. Seit letztem Herbst sind seine Aussenbereiche, ausgewählte Innenräume. Cafés und Restaurants sowie Geschäfte jeweils von montags bis freitags von 7 bis 18 Uhr der Öffentlichkeit zugänglich.  Der Campus bleibt wegen des Nationalfeiertags am 31. Juli und am 1. August geschlossen, und am 24. August wegen einer internen Veranstaltung. (mai)

Weitere Informationen zum Pavillon und zum Campus auf www.campus.novartis.com/de

Sourcebaublatt
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