Dienstag, 18. November, 2025
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Ernstfall in Ilanz: Flumroc Steinwolle schützte vor Feuer

In Ilanz (GR) ist Anfang 2022 ein Mehrfamilienhaus abgebrannt. Aber: Mit Flumroc Steinwolle gedämmte Bereiche des Erdgeschosses trotzten den Flammen. Nun ist ein Neubau an gleicher Stelle geplant – natürlich mit nicht brennbarer Steinwolle von Flumroc.

An einem Sonntagnachmittag im Januar 2022 wählte eine Frau aus Ilanz den Notruf: In ihrer Wohnung im ersten Stock brannte es. Die Bewohnerin konnte das dreistöckige Haus selbst verlassen, verletzt wurde niemand. Spätere Untersuchungen der Brandermittler ergaben, dass das Feuer vermutlich wegen eines defekten Elektrokabels ausgebrochen war.

Nach den Löscharbeiten war das Haus mit Baujahr 1945 nicht mehr bewohnbar, wie Eigentümer Paul Curschellas berichtet. Der Architekt und sein Team hatten im Gebäude gewohnt und gearbeitet. «Ein Teil der Räumlichkeiten ist aber – bis auf Schäden durch Löschwasser und Rauch – heil geblieben: das Erdgeschoss, das ich in zwei Etappen 2001 und 2006 mit Flumroc-Steinwolle erneuert hatte.» Die Platten hatte Curschellas bewusst in Wänden und Decken verbaut, um Akustik und Brandschutz im Altbau zu verbessern.

Drei Jahre nach dem Feuer, Anfang 2025, brachte Curschellas schliesslich einen Teil der alten Steinwollplatten aus dem Brandobjekt ins Flumroc-Werk nach Flums zum Recycling. Nun plant er einen Ersatzneubau an gleicher Stelle beim Bahnhof Ilanz – ein siebenstöckiges Mehrfamilienhaus mit gemischter Nutzung: im Erdgeschoss Läden und Gewerbe, darüber 2,5- und 3,5-Zimmer- sowie zwei Attikawohnungen. Baubeginn ist 2026 geplant.

Für den Neubau setzt der Architekt bewusst wieder auf Holz – gleich wie beim alten Haus, nur moderner: Er hat sich für einen Systembau entschieden. «Durch die Vorfabrikation in der geschützten Halle hat der Systembau unter anderem den Vorteil hoher Präzision. Zudem ist das Gebäude auf der Baustelle verhältnismässig schnell errichtet», sagt Curschellas. Beim Dämmmaterial vertraut er wieder auf Flumroc-Steinwolle. Sie kommt in der hinterlüfteten Fassade zum Einsatz.

Nur das Erdgeschoss hielt dem Brand im Jahr 2022 stand. Es war rund 20 Jahre zuvor mit Flumroc-Steinwolle erneuert worden.

Ein weiteres wichtiges Kriterium war für ihn die Nachhaltigkeit: «Flumroc-Steinwolle überzeugt mit ihrer Ökologie.» Verantwortung im Umgang mit begrenzten Ressourcen sei ihm wichtig. Zusätzlich plant er ein Erdregister in geringer Tiefe unter dem Haus – eine Alternative zur Erdsonde, die im Winter heizt und im Sommer kühlt. Angetrieben wird das System von einer Wärmepumpe, deren Strom aus einer rund 350 Quadratmeter grossen Photovoltaikanlage an Fassade und Dach stammt. Unter den Modulen auf dem Dach werden die künftigen Bewohnerinnen und Bewohner die Aussicht auf die Bündner Berge geniessen können.

«Nicht nur Brandabschnitte lassen sich mit Flumroc-Steinwolle optimal umsetzen»

Gespräch mit Paul Curschellas

Herr Curschellas, Ihr Holzhaus ist abgebrannt, nun planen Sie einen Ersatzneubau. Hat das Feuer die Wahl des Baumaterials beeinflusst?
Nein. Denn zuerst einmal gilt: Holz ist im Brandfall gleich gut wie ein Massivbau. Ich baue seit 20 bis 30 Jahren vorwiegend mit diesem natürlichen Rohstoff. Die Holzsystembauweise bietet zahlreiche Vorteile – vom guten Wohnklima über die Nachhaltigkeit bis hin zur Präzision beim Bauen. Und in Graubünden gibt es seit jeher Häuser aus Holz und Betriebe, die sie bauen.

Der mit Flumroc-Steinwolle gedämmte Bereich blieb beim Brand weitgehend unversehrt. Verwenden Sie diesen Dämmstoff auch beim Neubau?
Flumroc-Dämmplatten bieten einen sehr guten Schutz im Brandfall, das stimmt. Wir brauchen Bauteile, die Brandabschnitte bilden und Geschosse voneinander trennen. Die Steinwolle aus Flums ist dafür optimal. Neben dem Brandschutz hat sie viele weitere Vorteile: Die Flumroc-Dämmplatten 1 und DISSCO harmonieren perfekt mit unserem Projekt. Ausserdem produziert Flumroc regional – kein logistischer «Zirkus». Nicht zu vergessen ist der Schallschutz.

Weil das Haus beim Bahnhof steht?
Nein, es geht vor allem um den Schallschutz zwischen den Wohnungen. Ein Bahnhof ist heute leiser als eine Strasse – dank modernem Rollmaterial und Trassee.

Bei der Planung sind Sie anders vorgegangen als viele andere Architekturbüros. Wie?
Wir haben das Haus von aussen nach innen entwickelt. Meist legt man zuerst die Innenanforderungen fest. Bei uns war das Innere aber gesetzt, also konnten wir mit dem Aussenraum beginnen. Wir stimmten uns intensiv mit Gemeinde und Nachbarn ab. So entsteht ein neu gestaltetes Quartier mit Grünfläche, Park und Allee. Zur Mobilität haben wir erreicht, dass nur eine Tiefgarage für das ganze Quartier gebaut wird – statt mehrere mit je eigenen Zufahrten und viel versiegelter Fläche.

Ist ein solch gemeinsames Vorgehen nicht zeitaufwendig?
Relativ. Es braucht Zeit und gutes Timing, aber am Ende lohnt es sich für alle: für die Gesellschaft dank guter Aussenräume, für die Wirtschaft dank langlebiger Bauten und für die Umwelt dank bewusster Materialwahl und Rezyklierbarkeit.

Parallel zur Planung lief der Rückbau des alten Hauses. Sie brachten Steinwolle nach Flums zum Recycling. Wie wichtig ist Ihnen das Thema?
Recycling war mir immer extrem wichtig. Bauen verlangt viele Ressourcen, und ein verantwortungsvoller Umgang damit ist das Einmaleins unserer Branche – von der Konstruktion über den Unterhalt bis zum Rückbau und zur Wiederverwendung. Wenn kein getrennter Rückbau möglich ist, würde ich das Unterhaltskonzept infrage stellen. Bauen ist nie kurzfristig – wer das nicht kapiert, hat es nicht verstanden.

Haben Sie sich von den Flumroc-Beratern verstanden gefühlt?
Ja. Die Hersteller kennen die Möglichkeiten und Grenzen ihrer Produkte. Auch von den Flumroc-Mitarbeitenden fühlen wir uns gut unterstützt.

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