Der Gebäudekomplex in Zürich umfasst insgesamt vier Wohnhochhäuser mit einer Maximalhöhe von 95,4 Metern. Neben der städtischen Wohnsiedlung mit insgesamt 573 Wohnungen gehören zur Überbauung auch ein Gesundheitszentrum für das Alter mit 112 Apartments, eine Siedlung der Stiftung Alterswohnungen der Stadt Zürich (SAW) mit 115 Wohnungen und ein Gewerbepavillon.
Die Wohnsiedlung wurde zwischen 1973 und 1978 nach Entwürfen des Architekten Max P. Kollbrunner erbaut. Die markanten Fassaden der Hochbauten besteht aus vorfabrizierten Betonelementen und wurden zuletzt 1993 instandgesetzt. 2017 wurden die freiliegenden Armierungen zudem entrostet und mit Rotschutzmitteln behandelt.
Wie die Stadt Zürich im vergangenen Jahr bekanntgab, müssen die Fassaden aber trotz dieser Unterhaltsmassnahmen instandgesetzt werden. Dafür bewilligte der Stadtrat im Juli 2022 einen Verpflichtungskredit von 49,24 Millionen Franken. Im Kredit enthalten waren neben den Ausgaben für die Sanierung auch jene für eine energetische Optimierung der Gebäudehülle.
Quelle: Ikiwaner – Selbst fotografiert wikimedia CC BY-SA 3.0
Im Rahmen von Untersuchungen für die Instandsetzung wurde festgestellt, das bei den Fassaden teilweise brennbare Wärmedämmungen verbaut wurden.
Mehrkosten wegen Arbeitsvergabe
Wie die Stadt Zürich am Mittwoch mitteilt, kostet die Fassadensanierung der alten Wohnsiedlung nun aber deutlich mehr. Bauvorarbeiten hätten gezeigt, dass der ursprüngliche Kostenrahmen nicht ausreiche. So hätten die Betoninstandsetzung, die neuen Fenster, der Sonnenschutz und die Schreinerarbeiten teurer vergeben werden müssen als geplant, heisst es.
Aufgrund voller Auftragsbücher würden zurzeit zu wenige Unternehmen eine Offerte abgeben, schreibt die Stadt. Das führe dazu, dass die eingereichten Offerten teurer seien, als einkalkuliert. Zudem hätte die hohe Teuerungsrate der letzten zwei Jahre die Preise ansteigen lassen. Daraus resultieren laut Stadt Zusatzkosten von knapp 21 Millionen Franken inklusive Reserven.
Sanierung kostet neu rund 70 Millionen Franken
Ebenfalls einer der Gründe ist die vorgezogene Sanierung der Tiefgaragendecke. Untersuchungen hätten gezeigt, dass diese undichte Stellen, Abplatzungen und Korrosionsspuren aufweist. Um bauliche Synergien zu nutzen, sollen diese Mängel nun gleichzeitig mit der Fassadensanierung behoben werden. Für die Projektierung sind laut Mitteilung rund drei Millionen Franken veranschlagt.
Der Zürcher Stadtrat hat der Krediterhöhung von 23,97 Millionen Franken zugestimmt. Die gebundenen Ausgaben für die Sanierung der Wohnsiedlung erhöhen sich damit neu auf total 73,52 Millionen Franken. Die erste Etappe der Fassadeninstandsetzung hat bereits im Juli begonnen. Bis Ende 2026 sollen alle Bauarbeiten abgeschlossen sein. (mgt/pb)
Quelle: Ikiwaner – Selbst fotografiert wikimedia CC BY-SA 3.0 Zuerich_Hardau
Im Zuge der Fassaden-Instandsetzung soll auch die Gebäudehülle energetisch optimiert werden.