Donnerstag, 5. Dezember, 2024
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SBB sehen in Olten den Bau eines Drehgestell-Kompaktlagers für knapp 14 Millionen Franken vor

Der Flottenzuwachs macht für die SBB den Ausbau der Lagerkapazitäten an der Oltner Industriestrasse notwendig. Der Baubeginn ist im Sommer kommenden Jahres vorgesehen.

Im Juli vergangenen Jahres titelte diese Zeitung: «Die SBB modernisieren das Werk Olten weiter und investieren rund 42 Millionen Franken in eine neue Halle». «Werk» übrigens ist die zeitgemässe Bezeichnung für den etwas angestaubten Begriff «Werkstatt», wie das SBB-Industriewerk Olten im Volksmund noch immer genannt wird. Im November folgte bereits die nächste Annonce: «Die SBB wollen nochmals 130 Millionen in ein neues Stellwerk in Olten investieren.»

Dann blieb’s ein paar Monate ruhig. In den letzten Tagen aber ist ein Gesuch für die Erstellung eines neuen Drehgestell-Kompaktlagers im Stadthaus aufgelegen. Baumasse des Neubaus am nordwestlichen Ende des Werks an der Industriestrasse: 76 × 17 × 15 Meter.

Erstellungskosten: 13,6 Millionen Franken. Für Juli 2024 ist der Baubeginn vorgesehen, die Inbetriebnahme des Lagers gut anderthalb Jahre später, im November 2025. Mit dem Lagerneubau sind, gemäss Anfrage bei der SBB, keine neuen Arbeitsplätze verbunden.

Flottenzuwachs macht Neubau notwendig

Grund für den Neubau: die stets wachsende Fahrzeugflotte der SBB. Die Hauptwerkstätte Olten ist als Industriewerk für alle Personenwagen zuständig sowie zunehmend auch für Triebzüge des Regionalverkehrs. «Sämtlich Drehgestelle, die in den Personenwaggons verbaut sind, müssen etwa alle drei bis fünf Jahre in einem Werk revidiert werden», schreibt die SBB-Medienstelle auf Anfrage dazu.

Dazu würden diese aus den Fahrzeugen aus- und nach der Revision wieder eingebaut. «Dies geschieht häufig ebenfalls in einem Werk, kann aber auch in einer Serviceanlage erfolgen», so die Medienstelle weiter. Der Standort Werk Olten hält dabei jährlich rund 1000 Laufdrehgestelle in Schuss. Diese werden anschliessend schweizweit in verschiedenen Fahrzeugen verbaut.

Ein Drehgestell, aufgenommen bei Stadler Rail in Bussnang.
Ein Drehgestell, aufgenommen bei Stadler Rail in Bussnang.Bild: Gian Ehrenzeller / Keystone

Das Projekt macht auch die Kompensation von Rodungen notwendig. Diese wird gemäss Medienstelle auf dem SBB-Areal selber «mit geeigneten Massnahmen» vollzogen. Und derzeit steht auch noch nicht fest, ob allenfalls die Dachfläche des Drehgestell-Kompaktlagers mit einer Photovoltaikanlage versehen wird. «Die genaue Ausgestaltung der Dachfläche wird im Rahmen des Bewilligungsverfahrens mit dem Bundesamt für Verkehr (BAV) geklärt», schreibt die Medienstelle dazu.

Bedarf auf mehrere Jahrzehnte gedeckt

Gemäss aktuellem Planungsstand würden die Drehgestell-Lagerkapazitäten in Olten mit dem geplanten Neubau für mehrere Jahrzehnte ausreichen. Dies insbesondere auch vor dem Hintergrund, dass im SBB-Werk Yverdon-les-Bains ebenfalls ein ähnliches Drehgestell-Kompaktlager projektiert wird.

Das Drehgestell-Kompaktlager in Olten wird über total 240 Lagerplätze verfügen, wovon maximal rund 80 Prozent mit Drehgestellen belegt sein werden. Im Gegenzug wird das aktuelle Lager mit der Inbetriebnahme des Neubaus aufgelöst. «Die frei werdende Fläche wird für die Lagerung anderer Güter verwendet», so die Medienstelle weiter.

Zur Frage, ob in näherer Zukunft mit weiteren grösseren Ausbauplänen in Olten zu rechnen sei, lässt sich die Medienstelle zitieren: «Mittelfristig werden diverse kleinere Anlagenprojekte umgesetzt.» Im SBB-Industriewerk Olten arbeiten heute rund 1100 Personen.

Sourcebzbasel
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