CO2 in der Zementproduktion
Die Zementindustrie hat seit 1990 ihre CO2-Emissionen um mehr als ein Drittel reduziert. Eine Herausforderung bleibt der Klinker, der wichtigste Bestandteil von Zement. Klinker ist gemahlenes Kalk- und Mergelgestein, welches bei 1450° Celsius gebrannt wird. Der Kohlenstoff aus dem Kalkstein wird beim Brennvorgang in die Atmosphäre freigesetzt, was rund zwei Drittel der CO2-Emissionen pro Tonne Klinker ausmacht. Einige Zementhersteller ersetzen Klinker durch Zumahlstoffe wie z. B. Hüttensand oder Flugasche, um die CO2-Emissionen zu senken. Allerdings sind diese Stoffe reduziert verfügbar oder müssen importiert werden.
20 % weniger CO2-Emissionen, kleinster Wert an grauer Energie
«Wir suchten Wege, den Klinkeranteil im Zement durch einen einheimischen, CO2-armen Stoff zu verringern», erklärt Emanuel Meyer, Leiter des Technical Competence Center TCC der JURA Materials-Gruppe. «Mit Ton reduzierten wir den Klinkergehalt in unserem neuesten Zement JURA ECO3 erheblich. Ton wird bei einer halb so hohen Temperatur gebrannt als Klinker und generiert 2/3 weniger CO2-Emissionen. Den Ton gewinnen wir aus der eigenen Tongrube der Juracime S.A. in Cornaux. Der JURA ECO3 Zement enthält am wenigsten graue Energie im Vergleich zu allen anderen Schweizer Zementen. Wird ein Beton mit JURA ECO3 Zement produziert, entstehen insgesamt ca. 20 % weniger CO2-Emissionen pro m3 Beton verglichen mit Hochbaubetonen mit Portlandkalksteinzement.»
Zertifiziert und erprobt
Der JURA ECO3 ist der einzige in der Schweiz zugelassene CEM II/C-M (Q-LL) Zement mit Festigkeitsklasse 42.5 N, geprüft von der unabhängigen Prüfstelle TFB AG und zertifiziert von S-Cert nach SN EN 197-5. Er ist für den Hochbau (Betonsorten A-C) freigegeben und für sämtliche Hochbau-Anwendungen verfügbar. Die Tiefbauzulassung ist in Arbeit. «Das Produkt bedient den steigenden Bedarf an nachhaltigen Lösungen», erklärt Ralf Schumann, Commercial Director Cement der JURA Materials-Gruppe, «ob von Architekten oder Investoren wie Städten und Gemeinden, Pensionskassen und Versicherungen, bei denen die Klimabilanz eines Bauprojekts eine immer grössere Rolle spielt. Dank dem JURA ECO3 können sie diese wesentlich verbessern.»
Der JURA ECO3 Zement ist von ecobau als eco1 Produkt zertifiziert. Er eignet sich für Minergie- (A‑/P‑)ECO Projekte und entspricht der 1. Priorität ecoBKP/ecoDevis. Mit dem warmen Erdfarbton, den ein Beton dank dem JURA ECO3 Zement annimmt, können Bauherren auch visuell ein Zeichen für nachhaltiges Bauen setzen. Wer es genau wissen möchte, findet den JURA ECO3 Zement demnächst im KBOB*-Rechner. Mit diesem Betonsortenrechner können die Umweltwirkungen von einem m³ Beton nach Wahl berechnet werden.
*KBOB = Koordinationskonferenz der Bau- und Liegenschaftsorgane der öffentlichen Bauherren
Link zum KBOB-Rechner: https://treeze.ch/fileadmin/user_upload/calculators/Betonsortenrechner_Planer_DE/Betonsortenrechner_Planer.htm
Nebst kleinem CO2-Fussabdruck weist Beton aus JURA ECO3 Zement mit kalziniertem Ton einen wärmeren Farbton auf und setzt auch visuell ein Zeichen für nachhaltiges Bauen. ECAP Baustelle, Couvet (zVG)