Mittwoch, 4. Dezember, 2024
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Die Baustellen nach der Basler Fasnacht: Zugeschüttete Gräben werden wieder aufgerissen

Für die Basler Fasnacht wurden Sitzbänke und Abfallkübel abmontiert, Velos weggeschafft und E-Trottis aus der Innenstadt verbannt. Auch Baustellen mussten pausieren, dies aus Sicherheitsgründen. In der Freien Strasse wurden gar Gräben zugeschüttet und asphaltiert.

Die Baustellen in der Stadt sind beliebtes Diskussionsmaterial. Auch an der Basler Fasnacht wurden sie von einigen Cliquen und Wägen behandelt. In der Basler Innenstadt wird aktuell in der Freien Strasse gross gebaut. Für die «drey scheenschte Dääg» wurden dort die Gräben zugeschüttet und asphaltiert. Der Lagerplatz am Marktplatz wurde komplett geräumt.

Dieser Aufwand wirkt gross, ist nach Angaben des Bau- und Verkehrsdepartements Basel-Stadt (BVD) aber normal: «Der Unterbruch in der Freien Strasse war von Anfang an Teil der Ausschreibungen und entsprechend auch integriert in die Verträge der Planer und Baufirmen», sagt ein Sprecher des BVD. 

Für die Basler Fasnacht ist der Aufwand gerechtfertigt

«Für die Basler Fasnacht, die grösste Fasnacht der Schweiz, halten wir diesen Aufwand für gerechtfertigt», so das BVD. Wie viel das Zuschütten und Wieder-Aufreissen kostet, darüber kann das Baudepartement keine Auskunft geben. Neben dem Aufwand und den Kosten sei es aber vor allem die Zeit, die eine grosse Rolle spiele. Denn durch Unterbrüche würde der Bauprozess länger dauern, und niemand erfreue sich an Baustellen, so das BVD.

Nach der Fasnacht müssen die Baustellen aber rasch wieder in Betrieb genommen werden: «Damit der Leitungsbau bis zum Weihnachtsverkauf weitgehend fertig wird, öffnen Tiefbauamt und die Industriellen Werke Basel (IWB) die ersten Gräben kurz nach der Fasnacht wieder», so das Baudepartement.

Unterbrüche bei Bauarbeiten wegen der Fasnacht oder sonstigen Grossanlässen gab es schon bei früheren Baustellen: «Die Berücksichtigung der Fasnacht bei Bauarbeiten in der Innenstadt ist nicht neu, auch bei der Erneuerung des Münsterhügels oder des Spalenbergs vor über zehn Jahren wurde dies praktiziert.»

Bewohnende der «Dalbe» ärgern sich über Baustelle während der Fasnacht

Knapp am Fasnachtsperimeter vorbei, für das Geschehen aber nicht unwichtig, ist die St. Alban-Vorstadt. Lediglich für 100 Meter ab dem Kunstmuseum wurden die Bauarbeiten vorübergehend eingestellt, was bei den Anwohnenden für Unverständnis sorgte. Sie hätten gehofft, dass sich der Unterbruch der Baustellen weiter als nur die 100 Meter ziehen würde.

«Unser Quartier ist zwar lediglich ein Ausläufer der Fasnacht, aber trotzdem ziehen immer wieder Cliquen durch die Strassen», sagt ein Anwohner. Es seien auch Wägen bis zum Schöneck-Brunnen gefahren. Das Baudepartement bestätigt, dass es nach dem Morgenstreich Beschwerden wegen des Baulärms gegeben habe.

«Wir haben die lärmigen Bauarbeiten dann während der Fasnacht auf den späten Morgen geschoben», sagt ein Sprecher des BVD. Das Baudepartement habe sich aber gegen das Stilllegen dieser Baustelle entschieden, um die bestellten Fernwärmeanschlüsse nicht zu verzögern. 

Fast jede Basler Strasse muss in den nächsten Jahren aufgerissen werden

Auch beim aktuellen Sanierungsprojekt in der Clarastrasse gab es Beschwerden. Kurz nachdem das Bau- und Verkehrsdepartement das Projekt publiziert hatte, schrieb die Interessengemeinschaft Kleinbasel (IGK) einen offenen Brief, in dem die Nachwirkung der Pandemie angesprochen wurde. «Wir konnten bei der Clarastrasse nicht auf die Forderung eingehen, die Baustelle ein paar Jahre aufzuschieben, sonst wäre das Tram irgendwann nicht mehr gefahren», so das Baudepartement.

Während der Art Basel im letzten Jahr verursachte eine Baustelle der IWB Aufsehen. Zwischen dem Kunstmuseum Basel und dessen Neubau mussten die IWB Erde ausheben, um Leitungsarbeiten durchzuführen. Dies sorgte für erschwertes Durchkommen bei den Besuchenden der Kunstmesse.

Pausieren hin oder her, die Baustellen sind Diskussionsstoff und werden es auch bleiben: Laut dem Basler Tiefbauamt werde in den nächsten 15 Jahren fast jede Strasse in Basel aufgerissen. Dies aufgrund des Fernwärmeausbaus.

SourceBZ Basel
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