Montag, 16. September, 2024
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Bauwirtschaft ZH, AG, SH: Dynamik auf Segmente und Kantone beschränkt

In der grössten Bauregion der Schweiz wird die Hochbautätigkeit stagnieren. Während die Summe für Wohnbauten rückläufig ist, weisen der Büro- und Industriebau bei den Investitionen hohe Wachstumsraten aus. Bei Schulen und Fürsorgeeinrichtungen dürfte die öffentliche Hand noch nachbessern. Die Bautätigkeit entwickelte sich positiv, der Auftragseingang stimmt zuversichtlich.

Das Bauhaupt- und Ausbaugewerbe der Kantone Zürich, Aargau und Schaffhausen dürfte vor einer Abschwächung stehen. Denn die auf Basis von Gesuchen ermittelte Summe der Bauregion ging im Vergleich zur Vorjahresperiode gesamthaft um 2,7 Prozent zurück. Nach einem ausserordentlichen Ergebnis im Jahr davor vollzog sich der Rückgang allerdings auf hohem Niveau, denn die in den drei Kantonen verbaute Hochbausumme lag in der Berichtsperiode (Zahlen per Ende Februar) immer noch deutlich über dem Fünfjahresdurchschnitt und das Investitionsvolumen der schweizweit wichtigsten Bauregion über der Marke von 14 Milliarden Franken.

Am stärksten auf das Ergebnis der Bauregion drücken dürfte der Rückgang im Kanton Zürich, auf den letztes Jahr rund zwei Drittel der geplanten Hochbauinvestitionen der Region entfielen. In Relation zur Vorjahresperiode betrug das Minus 2,8 Prozent. Rückläufig waren die Investitionen in geplante Hochbauten auch im Kanton Aargau (-3,5%), der durchschnittlich rund 30 Prozent der Gesamtsumme der Region auf sich vereinen kann. Als einziger der drei Kantone kann Schaffhausen bei der Hochbausumme ein Plus verbuchen (+4,7%). 

Quelle: Baublatt.ch

Wohnbau stagniert 

Die künftige Wohnbautätigkeit wird in der Bauregion voraussichtlich stagnieren oder sich rückläufig entwickeln. Gesamthaft ging die Wohnbausumme um 6,4 Prozent zurück, wobei alle Kantone in die Miesen abglitten. Im Kanton Zürich betrug das Minus 1,9 Prozent. Daran konnte auch der Umstand nur wenig ändern, dass sich im Kanton die Summe für den Bau von Einfamilienhäusern (EFH) trotz des schweizweit in diesem Segment eher abflauenden Baubooms erhöht hat (+1,8%).

Die geplante Summe für den Bau von Mietwohnungen reduzierte sich im Vergleich zur Vorperiode kantonsweit um 2,4 Prozent, wie Zahlen der Docu Media Schweiz GmbH zeigen. In den vier Jahren davor war bei den Investitionen in Mietwohnungen im Kanton der Trend noch positiv. Entsprechend wurde der Fünfjahresdurchschnitt um 10,1 Prozent übertroffen, was auf Kontinuität beim Wohnbau schliessen lässt. 

Zentrumsnahe Orte im Fokus 

Trotzdem besteht in den Städten ein akuter Mangel an bezahlbaren Wohnungen. Immerhin dürften in der Stadt Zürich mehrere Grossprojekte die Situation etwas entschärfen. Gesuche betreffen Überbauungen auf je einem Teilgebiet des Kochareals, welche von zwei Bau- beziehungsweise Wohngenossenschaften für 64,2 und 83 Millionen Franken realisiert werden. Ein weiteres genossenschaftlich organisiertes Bauprojekt ist in der Nähe des Triemlispitals für 53 Millionen Franken geplant. 

Geschätzte 90 Millionen Franken fliessen im Quartier Witikon in eine geplante Wohnüberbauung. Und im stadtnahen Gebiet Manegg umfasst das Gesuch ein Wohngebäude mit Büro- und Gewerbeanteil für geschätzte 100 Millionen Franken. Aufgrund des knappen Baulands in Zentrumsnähe weichen Bauherrschaften von Mietwohngebäuden vermehrt auf Gemeinden in der erweiterten Agglomeration der Stadt Zürich aus. In Schlieren ist auf einem Baufeld des ehemaligen Industrieareals in verkehrsgünstiger Lage eine Wohnüberbauung für 144,3 Millionen Franken geplant.

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